Direktorin des „Instituts der Theresienstädter Initiative“ nach neun Jahren ohne Angabe von Gründen abgesetzt.

12. 07. 2021

Die gemeinnützige Organisation „Institut der Theresienstädter Initiative“ (ITI) betreibt seit zwanzig Jahren eine einzigartige Datenbank mit biografischen Daten zu 175.000 Holocaust-Opfern aus der gesamten Tschechoslowakei. Darüber hinaus organisiert das Institut die landesweite „Öffentliche Lesung der Namen der Opfer der Shoa – Jom-ha Scho’a“. Diese Veranstaltung war wahrscheinlich der Grund für die Entlassung der Direktorin Tereza Štěpková. Der Verwaltungsrat des ITI berief sie von einem Tag auf den anderen ohne Angabe von Gründen ab. Der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Pavel Štingl, setzte den Rechtsanwalt Martin Thiel als neuen Direktor ein. ITI-Mitarbeiter befürchten nun, dass die Opferdatenbanken und andere Projekte ausgesetzt oder eingestellt werden.