Menschliche Schicksale im Schatten des Holocausts
21. 06. 2024
Und ich werde die Hand meiner Mutter schütteln, sie anlächeln und sagen:
"Wir werden das schon schaffen, nicht wahr, meine geliebte Mutter!"
Gestern hielten Radana Rutová und Hanka Čadová am Bohumil-Hrabal-Gymnasium in Nymburk einen Vortrag über Menschliche Schicksale im Schatten des Holocausts. Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums wurden so mit dem Schicksal der Juden während und nach dem Zweiten Weltkrieg vertraut gemacht.
Radana konzentrierte sich auf das Thema der so genannten tschechischen Hilfsaktionen und das Kriegsende in Theresienstadt und gab einen Einblick in die komplizierte Situation nach der Befreiung des Ghettos, das von einer Typhusepidemie geplagt war. Sie erläuterte, warum die Repatriierung der Theresienstädter Häftlinge schwierig war und warum sie nicht unmittelbar nach der Befreiung erfolgte.
Hanka Čadová erforschte die menschlichen Geschichten hinter dem Holocaust und zeigte, wie die Arbeit mit Archivmaterial aus den örtlichen Bezirksarchiven dazu beiträgt, den Opfern des Holocaust wieder Gesichter und Geschichten zu geben. Das Archivmaterial trägt dazu bei, ein ganzheitlicheres Bild ihres Lebens zu zeichnen. Sie helfen den Menschen heute, ihrem Leben und ihrer Geschichte einen Sinn zu geben. Ohne diese Dokumente würden sie sie nur als Listen von Namen und Zahlen kennen. Die Digitalisierung von Archivalien erleichtert den Menschen den Zugang zu Archivalien und ermöglicht es ihnen, die Geschichte der Menschen in ihrer Familie oder ihrer Stadt zu rekonstruieren.
Wir danken dem Bohumil-Hrabal-Gymnasium in Nymburk für die freundliche Aufnahme und Aufmerksamkeit. Wir danken auch dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, der Stiftung für die Opfer des Holocaust und Lindat für die Möglichkeit, den Vortrag zu halten.
Ein Folgevortrag zu diesem Thema wird im Herbst in der Stadtbibliothek Nymburk stattfinden.
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